Souveräner Coachen mit Mimikresonanz®: Teil 2

12. März 2024

Teil 2

Im zweiten Teil unseres Blogs über Mimikresonanz® für Coaches tauchen wir tiefer in die faszinierende Welt der nonverbalen Kommunikation ein. Nachdem ich im ersten Teil die Bedeutung von Mimikresonanz® für Coaches und Trainer:innen erläutert habe, werden wir uns nun konkreten Techniken widmen, um dieses Konzept in der Coaching-Praxis erfolgreich anzuwenden. Zudem möchte ich dir einen exklusiven Insider-Tipp mit auf den Weg geben.

Mimikresonanz® ist kein statisches Konzept, sondern eine dynamische, sich ständig weiterentwickelnde Disziplin. Mit jeder neuen Erkenntnis, jeder neuen Studie erweitern sich unsere Möglichkeiten, nonverbale Signale besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Wir werden uns damit beschäftigen, wie Coaches die Mimik ihrer Klienten präzise lesen können, um ihre Emotionen und Bedürfnisse besser zu verstehen. Durch das bewusste Erfassen der Mimik können wir eine empathische Atmosphäre schaffen und Vertrauen zu unseren Klienten aufbauen. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung der Kommunikation bei, sondern wirkt sich auch positiv auf die Coaching-Ergebnisse aus.

Techniken 

Ein bewährtes Vorgehen besteht darin, zunächst die Spuren der Mimik zu lesen, sie anschließend zu entschlüsseln und schließlich ressourcenorientiert und wertschätzend damit umzugehen.

Als Beispiel aus der Coaching-Praxis: Du bemerkst, wie die Augenbraueninnenseite deines Coachees sich hebt, während er über eine bestimmte Situation spricht.

Dies deutet auf die Emotionsfamilie „Trauer“ hin. In einem nächsten Schritt sprichst du dies behutsam an, indem du z.B. sagst: „Ich habe den Eindruck, dass dich diese Situation enttäuscht hat. Liege ich damit richtig?“

Wenn du dich jetzt fragst, wie du das besser trainieren kannst, Muskelzuckungen im Gesicht zu erkennen, dann habe ich hier eine Übung für dich. Alternativ kannst du dich auch mal testen, welche Emotionen du bereits gut erkennst.

Übung 

Stell dir vor, dein Verstand ist wie eine Schneekugel, die du ständig schüttelst. Nur wenn du die Schneekugel ruhig hältst, legen sich die „Schneeflocken“, und der Blick wird klar. Fokussierte, ruhige Aufmerksamkeit ist die Grundlage für eine präzise Beobachtung nonverbaler Signale. Ohne diese Fähigkeit lenken uns unbedeutende Reize von dem ab, was uns im Moment wichtig ist. Du möchtest dich beispielsweise auf deinen Gesprächspartner konzentrieren, doch deine Aufmerksamkeit schweift immer wieder zu deinem aufleuchtenden Smartphone ab. Ein fokussierter und ruhiger Verstand ermöglicht es dir, dich mit deiner Wahrnehmung voll auf das zu konzentrieren, das dir gerade jetzt in diesem Moment wichtig ist.

Eine bewährte Übung zum Trainieren der Aufmerksamkeit und zur gleichzeitigen Fokussierung des Verstands ist das achtsame Beobachten des Atems. Eine Studie aus dem Jahr 2016 konnte zeigen, dass bereits 25 Minuten täglich durchgeführte Atemmeditation nachweislich die kognitive Impulskontrolle und die kognitive Flexibilität steigern.

Was bedeutet kognitive Impulskontrolle und kognitive Flexibilität? Die kognitive Impulskontrolle bezieht sich auf die Fähigkeit, spontane Reaktionen und ungewollte Verhaltensimpulse zu unterdrücken, wie beispielsweise den Blick auf das aufleuchtende Smartphone, und die Aufmerksamkeit bewusst auf geplante und mit unseren Zielen übereinstimmende Dinge zu richten, wie die Worte und Körpersprache des Gesprächspartners. Kognitive Flexibilität hingegen bezeichnet die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Perspektiven zu wechseln, beispielsweise sich vorzustellen, was ein Kollege zu einer bestimmten Situation sagen würde. Sie spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung kognitiver Empathie.

Für die Wissenschaftsinteressierten: Eine Forschergruppe des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig konnte zudem in einer Studie nachweisen, dass die Übung des achtsamen Atmens nicht nur die Aufmerksamkeit erhöht, sondern auch zu einem Wachstum im präfrontalen Cortex führt, einem Teil des Frontallappens der Großhirnrinde, der unter anderem für situationsangemessenes Handeln und die Regulation unserer Emotionen verantwortlich ist.

Insider-Tipp

Mimikresonanz® ermöglicht nicht nur die Erkennung von Emotionen, sondern bietet auch Einblicke in andere mentale Zustände und dient der Übermittlung inhaltlicher Informationen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass nicht jede mimische Bewegung einen emotionalen Zustand ausdrückt. Unsere Mimik kann beispielsweise auch genutzt werden, 

  1. um Konzentration anzuzeigen,
  2. um inhaltliche Informationen zu transportieren. Wenn dein Coachee z. B: die Mundwinkel stark herunterzieht, und gleichzeitig die Augenbrauen anhebt, dann signalisiert dieser, dass er oder sie sich unsicher ist.
  3. Um den Gesprächsfluss zu regulieren oder
  4. einen Einwand auszudrücken. 
  5. Oder um das zu unterstützen, was wir sagen, z.B. indem wir unsere Augenbrauen anheben während wir etwas sagen. 

Egal, was unser Coachee ausdrücken möchte, die Mimik ist ein wertvolles Navigationsinstrument, das uns sicher durch den Coaching-Prozess führt. Sie ermöglicht eine schnelle, sichere und verbundene Interaktion zwischen Coach und Klient:in.

Du bist nun neugierig, dann kannst du unter diesem Link deinen Seminarplatz buchen.

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